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Sonntag, 22. Dezember 2013

Weihnachten 2013



Hallo ihr Lieben,

von drauß‘ vom Walde komm ich her, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr. All überall in der Städte ritzen seh ich gestresste Menschen flitzen… tjaja, Weihnachten steht unmittelbar bevor und obwohl ich wirklich noch viel zum Vorbereiten und dann auch Predigen hab, freu ich mich zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder so richtig auf Weihnachten und auf Jesu Geburtstag! Ich muss sagen, es hat Vorteile, wenn man in der Adventszeit predigen darf! J Im Moment sitze ich beim Friseur und warte darauf, dass mir vor Heilig Abend noch einmal die Haare geschnitten werden – schließlich muss ich an Heilig Abend ja herzeigbar sein, wenn die Gemeinderäume voll sind…
Was ist passiert – ich würde sagen eine ganze Menge. Dass ich meinen Gieselher geschrottet habe, habt ihr ja schon mitbekommen. Ein wahres Trauerspiel. An Buß- und Betttag durfte ich das erste Mal beim Austeilen des Abendmahls helfen und ich vermute, dass ich hinterher immer noch so aufgeregt war, dass ich den wirklich bescheuerten Unfall gebaut hab… Gott sei’s gedankt, dass es nur ein Blechschaden war und außer dem Stein, meiner Seele und meinem Auto niemand Schaden genommen hat! Da hab ich gleich einen bleibenden Eindruck in der Gemeinde hinterlassen. J Auf jeden Fall haben es alle sehr locker genommen, „passiert halt!“ Nervös wurde mein Pfarrer erst, als ich nach einer Woche immer noch ohne fahrbaren Untersatz dastand, denn wie sollte ich zu meinen Terminen kommen (und ja, es waren nicht gerade wenige in letzter Zeit…)? Aber auch da hat es die Gemeinde geschafft, einen Fahrdienst zu organisieren, damit ich meine Arbeit weiterhin ausüben konnte. Die sind einfach toll hier! Zum Glück hab ich euch dann geschrieben und zu meinem noch größeren Glück durfte ich mir auch gleich für eine ganze Woche das Auto von Angelina und Cosmas ausleihen. Damit waren meine Termine erst mal gerettet. J Vielen Dank euch beiden noch mal an dieser Stelle, war eine echte Gebetserhörung für mich! Und dann haben sich per Facebook Ludwigsburger Kommilitonen von mir gemeldet und gemeint, ich könnte ihre Trude kaufen – einen 8 Jahre alten Renault Clio. Zu einem Drittel gehört sie mir jetzt schon, die Trude, und die anderen 2/3 darf ich in Raten abbezahlen und muss mir damit auch keinen Stress machen. Im Moment sind Winterreifen einfach das Wichtigste. Sie sind bestellt und ich bin gespannt, wann sie ankommen. Bei dem Wetter und im Schwarzwald auf jeden Fall eine Anschaffung, die sich lohnt!

Ich fühl mich hier immer noch sehr wohl und bin auf dem besten Wege, mich hier auch heimisch zu fühlen. Klar weiß ich noch nicht, wie alles läuft und so kam ich auch wie die Jungfrau zum Kind dazu, das Krippenspiel mit Grundschülern aus der 3. Und 4. Klasse zu organisieren. Es läuft an sich auch ganz gut, aber es war eben noch mehr, das organisiert werden musste und vor allem auch geübt. Bin gespannt, ob das am Dienstag dann auch alles so hinhaut, wie wir uns das vorstellen. J Was mich aber sehr freut und was mich auch in meiner Entscheidung Gemeindediakonin zu werden, ist die Tatsache, dass ich laut meiner Gemeindeglieder gut predigen kann. Da macht es dann auch nichts aus, dass ich im Gottedienstablauf und der Liturgie noch nicht so firm bin. Man nimmt es mir nicht übel, wenn ich mal was vergesse oder an einer ganz anderen Stelle in meinem Ablauf habe. Dafür bin ich dankbar. Ich bin eben noch Anfänger und nur auf dem Papier Profi, in der Praxis sieht die ganze Sache dann eben schon wieder anders aus. Aber ich bin am Lernen und das rechnen mir meine Gemeinden auch an. J

Gestern war ich mit unsern Konfirmanden in Stuttgart und im Planetarium beim „Film“ über den Stern von Bethlehem. Ein lohnender Ausflug, der allerdings auch mit viel Rennerei verbunden war… 5 Minuten Zeit, um Jacken und Taschen wieder einzusammeln und vom Planetarium zum Bahnhof und in die S-Bahn zu kommen, ist nicht viel Zeit, aber durchaus möglich. Und ich war dankbar, dass ich dann nach manch mißglückter Abholabsprache und Chaos um 11 wieder in meiner Wohnung war. Jetzt bin ich um eine Bluse, eine Jeans und eine wissenschaftliche Bearbeitung des Stern von Bethlehems reicher und konnte dann noch meine Wäsche packen und zu meinen Eltern fahren. Die Waschmaschine hat ihren Weg noch nicht hierher gefunden und ich bin auch immer noch bettlos. Ich hoffe, dass wir das alles bald über die Bühne bekommen, denn es wird so langsam auch auf der Matratze auf dem Boden unbequem… falls jemand die Möglichkeit hat, 2 x 2m Lattenroste von Freiburg nach Talheim zu transportieren, der möge sich doch bitte bei mir melden. Ich wäre unheimlich dankbar dafür!!!

Heute morgen noch Friseur, heute mittag dann Generalprobe fürs Krippenspiel und morgen Doppeldienst im Gottesdienst. Auch das wird spannend, aber wird schon werden! O, ich komm dran, ich melde mich wieder!

So, mit frischem Haarschnitt und nach meinem Doppeldienst heute geht es mir gleich schon besser. Ich war unheimlich nervös, aber es hat alles gut geklappt und ich weiß jetzt, auch 2x Gottesdienst hintereinander weg feiern ist machbar! Klar, ist die Zeit von Haiterbach nach Talheim zu kommen knapp, aber es geht! J In Talheim hab ich heute dann auch direkt zur Gitarre gegriffen, weil meine Klavierspielerin das Lied nicht kannte und es auch eher schleppend voranging. Also schnell in die „Sakristei“ geschlüpft, Gitarre gestimmt und Morgenstern runtergeschrammelt. Es ist schön, dass auch solche Spontanaktionen möglich sind. J Für heute steht für mich noch die Vorbereitung zum GoDi an Heilig Abend an. Bis heute abend muss ich die Lieder klar haben und wenn ich die Predigt bis dahin auch schon hätte, wär das einfach traumhaft. Wir werden sehen, wies läuft.
Direkt nach Heilig Abend darf ich dann in meinen mehr oder weniger wohlverdienten Urlaub aufbrechen, und werde dazu erst mal zu meinen Eltern und Katzen fahren. Ich freu mich drauf! Mi und Do hab ich dann noch zu Hause und am 27. Muss ich dann auch schon wieder auf der Matte stehn. Zwar hab ich offiziell noch bis zum 29. Frei, aber der ökumenische Neujahrsabendgottesdienst und die Allianzgebetswoche stehen an und wenn die ganzen Mitarbeiter dann auf Freizeit sind, wird es schwer geignete Vorbereitungstermine zu finden. Also opfere ich einen Tag und werde an den andern aber auch so richtig ausschlafen und mir einfach Zeit für mich nehmen. Keine Sorge, ich hab auch genug Freizeit! J

In den Faschingsferien werde ich dann das Küchenteam auf der Skifreizeit verstärken und mir die ganze Sache anschauen, weil ich bei der nächsten dann wohl die Küchenleitung übernehmen soll. Spannend! Aber kochen macht mir ja Spaß und von daher passt das auch alles. J
Was ich aber viel spannender finde: Ich darf in den Pfingstferien mit auf die Gemeindefreizeit in die Türkei, wo wir auf Paulus und Johannes Spuren wandeln werden. Ich freu mich schon sehr drauf! In der Türkei war ich noch nie und ich werde vor allem wegen meiner Musikalität mitgenommen. Mein Pfarrer braucht noch einen Musikus und da hat er natürlich direkt an mich gedacht. J

Ansonsten gibt es nicht viel Neues, aber ich finde, das reicht auch fürs Erste wieder! Leider gibt es die neue Kontaktschleife, unsern Gemeindebrief, noch nicht digital, denn dann hättet ihr lesen können, was ich als Andacht und als erste Eindrücke dafür geschrieben habe. Aber ich habs ja noch auf meinem Rechner, dann kriegt ihr den Text halt ohne das coole Layout geschickt. Die Weihnachtsandacht wird nämlich jedes Jahr handschriftlich von einem Künstler gestaltet und ja, das sieht schon toll aus! Aber das reich ich dann vielleicht noch nach oder auch nicht. J
Ihr Lieben, ich wünsch euch heute noch einen gesegneten 4. Advent und dann auch eine frohe und gesegnete Weihnachtszeit! 

„Ein Licht leuchtet auf in der Dunkelheit, durchbricht die Nacht und erhellt die Zeit!“ Das wünsche ich euch, dass euch ein Licht aufgeht und ihr dieses Licht auch weitertragen könnt. J Rutscht gut ins Neue Jahr, aber bitte nur sprichwörtlich!!!
Wir lesen uns wieder! Vielen Dank für alles an mich denken und beten! Es tut gut, dass auch in der Heimat immer noch treue Beter sitzen, die mich nicht vergessen und immer mal wieder in ihre Gebete einschließen. Danke!

Alles Liebe und bis bald mal wieder,
eure Rickyxxx d:o)







Gemeindebrief Kontaktschleife Angedacht:

Weihnachten bei Hoppenstedts – oder „Dann macht es puff!“

Wenn ich mich an die Weihnachtsfeste im Familienkreis erinnere, dann kommen mir viele schöne Erinnerungen: Ein festlich geschmückter Tannenbaum im Wohnzimmer, darunter die Krippe mit den Holzfiguren, der Gottesdienstbesuch der Frauen der Familie, während die Männer das leckere Essen in der Küche zubereiteten und die anschließende Bescherung mit Geschenken für alle – auch für unsere Hündin wurde immer ein Knochen eingepackt.

Aber ich erinnere mich auch daran, wie es nicht immer ein friedliches Fest war; die Vorbereitungen nahmen alle in Beschlag und gingen an die Kraftreserven, manchmal auch darüber hinaus. Dann war Ärger vorprogrammiert und von „friedvoll“ konnte dann keine Rede mehr sein.

Loriots Sketch fällt mir dazu ein – „Weihnachten bei Hoppenstedts“. Er nimmt darin den Heiligabend einer typisch deutschen Familie aufs Korn und wie sollte es bei Loriot auch anders sein – was schief gehen kann, geht schief. Und dann fällt der Satz: „Opa, jetzt sei doch mal gemütlich!“

Für mich spiegelt sich in dem einen Satz all das wider, was Weihnachten ausmacht. Denn, wenn ich gemütlich bin, dann habe ich inneren Frieden, dann bin ich zu Hause. Jesus kam in diese Welt, um uns mit Gott zu versöhnen, um uns Frieden zu geben und uns nach Hause zu holen. Wie schnell vergessen wir, dass der König der Welt ganz klein und arm geworden ist, um uns zu begegnen!

Es ist eine hektische Zeit, in der wir leben, gerade um Weihnachten herum merken wir das immer wieder. Es muss an so viel gedacht werden, dass wir das wirklich Wichtige oft aus den Augen verlieren.

Dazu ein Gedicht von Annette Esposito mit dem Titel „Weihnachtsgedanken“:

Wie war einst die Weihnacht fantastisch.
Ein jeder hat gern sie erlebt.
Doch heute betrachtet, sarkastisch,
man über den Dingen längst steht.

Wo damals, nach Stress vieler Wochen,
in Andacht zur Ruhe man kam,
wird lang mit der Sitte gebrochen.
Der Zeit die Besinnung man nahm.

Geschäftssücht‘ges Treiben steht oben
als Höhepunkt, einmal im Jahr.
Die Krippe, nach hinten verschoben,
die ehemals Mittelpunkt war.

Bestrebt, sich einander zu schenken,
was jeder im Grunde doch hat,
ging letztlich verloren, Gedenken,
worum uns der Retter einst bat?

Man rennt durch die Straßen in Eile
im Rausch für das kommende Fest,
wobei sich auf keinerlei Meile
das Gottesswort finden mehr lässt.

Wie gern stünd es wieder inmitten.
Es wurde vergessen, verdrängt.
Lasst uns um Gedenken den bitten,
der uns jeden Tag doch beschenkt.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie eine gesegnete und auch besinnliche Weihnachtszeit, in der das Dunkel hell, das Kleine klein und das Große wieder groß wird!
Ihre Ricarda Vallon


Gemeindebrief Kontaktschleife erste Schritte im Dienst:

Erste Eindrücke – laufen lernen

„Jeder fängt ‘mal klein an“ oder auch „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ sind Sprichworte, die wir gerne benutzen, wenn wir zeigen wollen, dass Können immer im direkten Zusammenhang mit Übung steht. Das gilt auch für die Aus-Übung eines Berufes – und natürlich auch für mich.

Meine ersten Eindrücke lassen sich in etwa so zusammenfassen: Ich bin unheimlich dankbar! Dankbar für eine tolle Stelle, die mir garantiert nicht langweilig werden wird und immer neue Herausforderungen für mich bereit hält; dankbar für einen erstklassigen Pfarrer, von dem ich mir noch viel abschauen und von dem ich noch viel lernen kann; dankbar dafür, dass ich mich innerhalb kürzester Zeit „daheim“ fühlen durfte. Hierfür gilt mein besonderer Dank vor allem Ihnen, denn Sie haben mir meinen Einstieg hier wirklich einfach gemacht! Immer freundlich, stets um mich bemüht und immer offen und hilfsbereit – so würde ich die Menschen, die ich bisher näher kennenlernen durfte, beschreiben.

Dankbar bin ich aber auch für das mir von Ihnen entgegengebrachte Vertrauen. Dies ist meine erste Anstellung als Jugendreferentin und Gemeindediakonin und ich komme mir manchmal schon noch wie ein Kleinkind vor, das gerade das Laufen lernt. Auf meinen Beinen kann ich schon ganz gut stehen, aber manchmal sind die Schritte noch etwas wackelig und ich fühle mich noch etwas unsicher. Das ist aber ganz normal und ich tue mein Bestes, damit die Schritte sicherer werden.
Die vergangenen Wochen waren Wochen vieler ersten Male für mich. Zum Beispiel die Predigt an meiner Einführung. Wenn ich bisher eine Predigt gehalten hatte, dann war das immer in Verbindung mit meinem Studium oder bei Jugendgottesdiensten als ehrenamtliche Mitarbeiterin – also unter ganz anderen Rahmenbedingungen. Wenn das nun zum Beruf gehört, fühlt es sich schon etwas anders an, aber mit Sicherheit auch nicht schlechter!

Ein weiteres „erstes Mal“ für mich war dann auch der Jugendgottesdienst am 22.11. Dort trat ich als Jugendreferentin an und habe die Predigt über Psalm 139 gehalten. Das Thema war „Ungewollt und doch geliebt?!“. Mir war wichtig, dass bei den Jugendlichen ankommt, dass jeder Mensch einzigartig und von Gott geliebt ist, dass seine Wertetabelle eine ganz andere ist als die der Menschen und dass sein Wort durch die Zeit gilt. Dazu gab es dann auch noch „Liebesbriefe“ zum Mitnehmen mit verschiedenen Bibelstellen, die die guten Gedanken Gottes über uns ausdrücken sollten.

Eine weitere Premiere war für mich, dass  ich am Buß- und Bettagsgottesdienst  das Abendmahl mit austeilen durfte. Ich war so aufgeregt, dass ich beinahe über meine eigenen Füße gestolpert wäre. Nach dem Gottesdienst habe ich dann leider auch gleich einen Unfall gebaut und Metallschrott fabriziert. Gott sei’s gedankt, dass weder den Konfirmanden aus Talheim noch mir etwas dabei passiert ist. Ein paar seelische Schrammen und blaue Flecken trug ich davon, ja, aber größere Schäden sind nicht entstanden. Auch dafür ein soli deo gloria – Gott allein die Ehre!

Ende November übernahm ich von Herrn Pfarrer Bahret den Talheimer Konfirmandenunterricht, auch etwas, das ich bisher nur als Konfirmand aus meiner eigenen Vorbereitungszeit kannte. Wieder ein großes Lernfeld für mich, doch macht mir der Konfis sehr viel Spaß.

Am 1. Advent, passend zum Start ins neue Kirchenjahr, hielt ich dann auch meinen allerersten Gottesdienst in Talheim – ganz allein und ohne Schwimmflügel. Was hab ich mich groß und erwachsen gefühlt! J

Viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durfte ich schon kennenlernen, einige Kreise konnte ich mir auch schon anschauen und Ideen sammeln, die ich zu gegebener Zeit dann auch umzusetzen versuchen möchte. 

Aber eines kann ich schon jetzt ganz sicher sagen: Hier bin ich richtig, hier darf ich sein. Und die Arbeit, so unterschiedlich und herausfordernd sie auch manchmal sein kann, macht mir sehr viel Freude! Ich bin gespannt, was noch alles Spannendes auf mich warten wird und was wir gemeinsam schaffen können. Was mich unheimlich beruhigt, ist die Tatsache, dass ich nie alleine meinen Dienst verrichten muss, sondern dass ich gewiß sein darf: Unser Herr geht mit! Das nimmt viel Druck aus der Vorbereitung, entlässt mich aber auch nicht aus meiner Verantwortung vor ihm und vor Ihnen. Aber das Wissen darum, dass der „Erfolg“ meiner Arbeit nicht alleine an mir hängt, beruhigt mich ungemein.

Und deshalb immer wieder: Gott schenke zum Wollen das Vollbringen!

Es grüßt Sie herzlich,
Ihre Ricarda Vallon